Hass regiert.
Chaos wird zum politischen Mittel.
Es geht nicht mehr um Lösungen. Es geht um Quoten, Prozentpunkte, Wahlen und Macht. Der Stammtisch hat die Regie übernommen und treibt die Politik vor sich her. Denn ohne Stammtisch keine Macht in diesem Land.
Oder wie es in Weimar hieß: Wer die Straße hat, hat die Parlamente.
Gefallen geht vor Gestalten.
Populismus wird Mainstream.
Wer Lösungen will, wird niedergebrüllt.
Bis zur persönlichen Totalzerstörung.
Normal inzwischen.
Wir brauchen einen Neuanfang der Vernunft. Eine sachbezogene Politik, die nicht jeden Gedanken am Gefühl des Wahlvolks ausrichtet. Sondern an richtig oder falsch. Der Bruch der Ampel ist der Beleg für verantwortungsloses Machtstreben. Das Scheitern der Koalitionsverhandlungen in Sachsen, die es so eigentlich nie hätte geben dürfen, sind ein weiterer Beleg dafür.
Es geht nicht mehr um uns.
Ginge es das, würden wir an der Energiewende arbeiten, weil sie unsere Fortbestehen als Art und nebenbei den Frieden sichert. Weil ein Großteil der Kriege Ressourcenkriege sind.
Ginge es um uns, würden wir Bildung stärken, Kommunen ausfinanzieren und kluge Investitionen in die Zukunft tätigen. Auch mit Geld aus der Zukunft, wenn es überlegt ist.
Ginge es um uns, wären Rassismus, Frauenfeindlichkeit und die persönliche Gefährdung der bunten Welt Vergangenheit.
Ginge es um uns, gäbe es einen vernünftigen Pakt zwischen arm und reich. Gäbe es ein gesellschaftliches Ziel, dass sich daran ausrichtet, was ist und was sein soll. Und nicht, was klientelgetriebene Machpolitiker erzählen. Oder was wir "fühlen".
Dieses Land ist noch immer einer der sichersten, reichsten und freiesten Orte dieser Welt. Wir haben Wissenschaft und die Kraft, Dinge zum Guten zu bewegen. Warum arbeiten wir nicht daran? Gemeinsam?
Es ist ganz einfach. Angst und Chaos nutzen in diesem Land derzeit einfach zu vielen von denen, die eine Änderung herbeiführen könnten. Die Netzwerke quillern über von haltlosem Gewäsch. Je hasserfüllter, desto besser. Fakten werden Nebensache. Wahrheit stirbt.
Aber: Wir brauchen Ehrlichkeit und Wahrheit. Wir brauchen Mut zu Veränderung. Mut uns anzupassen, resilient zu sein und vorausschauend. Den Fakten folgend. Und die Erkenntnis, dass wir alle nun gefragt sind, dieses Land zu bewahren. Wir alle sind jetzt gefragter denn je.
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