Vielleicht versteh ich es ja nur nicht. Vielleicht aber wird es Zeit, unser Mindset zu überdenken.
Wir schrumpfen. Wir werden weniger. Und älter auch. Zunehmend brechen Serviceangebot weg, weil niemand mehr da ist, der die Arbeit machen will. Wir wollen Zuwanderung. Aber bitte nur Doktoren und top fertig ausgebildete Menschen, die bereit sind, aus dem Stand den Müll zu trennen. Die bitte nichts anders glauben, als hier üblich. Natürlich Sprache bei Ankunft bereits handlungsfähig beherrschend. Warum versuchen wir nicht wenigstens halbwegs ernsthaft, jene zu integrieren, die derzeit schon da sind. Statt nun auf jene zu hoffen, die trotz des nicht allerbesten Rufes Sachsens in Sachen Integrationsbereitschaft hierher zu kommen gedenken.
Teilweise sehe ich, dass wir uns bemühen. Lehrer für unser Schulen aus der Ukraine. Ja. Warum eigentlich nicht? Gut, dass wir dies denken. Aber was noch? Nicht viel. Während die Rechte der deutschen Politik zunehmend die Lage übernimmt, um Hass und Hetze auf unseren Fehlern zu begründen. Was dazu führt, das eben jene ausländischen Top-Kräfte inzwischen nicht nur nicht hierher wollen. Sie gehen auch wieder oder ziehen dies zumindest ernsthaft in Betracht. Das zumindest höre ich immer wieder beispielsweise aus dem wissenschaftlichen Umfeld.
Wann immer ich mit Unternehmen spreche, höre ich den Mangel. Nicht nur eben jene Topfachkräfte fehlen. Nein. Auch Arbeitskräfte an sich. Aus denen man im übrigen auch Fachkräfte machen kann. Nicht morgen. Und nicht ohne Mühe. Aber wenn es der wohl einzige Weg ist, wenn wir hierzulande niemanden mehr finden, dann muss man das tun. Oder? Wir schaffen jetzt ein solches Integrationskonzept. Weil es nötig ist. Weil es volkswirtschaftlich nicht klug ist, auf der einen Seite Menschen mit viel Aufwand unterzubringen und zu versorgen. Und dann auf der anderen Seite nicht auch alles zu tun, diese schnell in Sprache und Arbeit zu lotsen. Und auf diese Weise finden wir auch heraus, wer sich integrieren will. Auch das ist wichtig. Wir tun gerade das Gegenteil. Wir verwalten die Lage. Und sollten doch diese eigentlich bestimmen.
Zäune werden nicht aufhalten, was ein ganzes Meer nicht aufzuhalten vermag. In den kommenden Jahrzehnten wird Migration uns begleiten. Klimawandel und Kriege befeuern dies. Wir werden es nicht aufhalten können. Aber wir können Wege finden, dies so zu gestalten, dass es für uns Sinn macht. Das es geht. Es wird Zeit, dass wir uns dem stellen. Bei allen Probleme, die damit verbunden sind. Wir leben in Zeiten, die große Umbrüche beheimaten. Wir wären gut beraten, uns diesen Fragen offen zuzuwenden. Statt in digitalen Selbsthilfekanälen darüber zu klagen, dass nicht alles einfach bleibt, wie es ist. Weil eben nichts einfach bleibt, wie es ist. Das zumindest war schon immer so. Und wird wohl auch so bleiben.
Achja das Bild: ich hörte heute in den Nachrichten, dass wir Menschen nun in Zelten unterbringen. Dann las ich diesen Beitrag. Und auch wenn ich weiß, dass es in der Wirklichkeit nicht so schwarz/weiß übereinander zu legen geht: Es zeigt, wo wir stehen.
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