No words needed.
Besser kann man die Situation nicht beschreiben. Es wird viel Kraft kosten, dies zu überwinden. Ergebnis leider auch falschen Politik-Stils. Kümmern statt ermöglichen. Entscheidungen, die immer weiter weg von jenen getroffen werden, die von jenen betroffen sind. Eine indirekte Art der Entmündigung.
Ohne böse Absicht, denn von beiden Seiten akzeptiert. Das gehört auch zur Wahrheit.
Von den einen, denen es ganze lieb ist, dass sich irgendjemand um alles kümmert. Denn dann müssen sie es selbst nicht tun. Von den anderen, weil Politik ohne Debatte an der Basis leichter ist. Und weil die Rolle des Kümmerers, also des Problemlösers, auch Beifall spendet.
In Zeiten, in denen es dabei allen gut geht und alles glatt läuft, ein Deal für alle. In ernsten Zeiten, in denen es darauf ankommt, dass Gemeinschaft bedingungslos funktioniert, eine schwere Hypothek.
Entmündigung führt zum Gefühl, fremdbestimmt zu sein. Ob dies real ist oder nicht, ist egal. Gefühlt fremdbestimmt zu sein führt dazu, sich so zu verhalten. Daraus erwachsen Angst und Wut. Gerade dann, wenn Solidarität oder Krisen zu Selbstbeschränkungen führen. Wenn Verzicht vernünftig ist Und wenn man teilen muss, egal mit wem.
Noch ist das eine Minderheit, die sich soweit abgrenzt, dass auch Gespräche nur noch schwer oder gar nicht zu einer Annäherung führen. Wir müssen in den Wandel kommen. Stück für Stück müssen wir Kommunen und damit die Gesellschaft stärken. Beide wieder handlungsfähig und selbstbestimmt aufstellen. Mehr Möglichkeit. Weniger Beschränkung. Gerade die Kommunen sind der Raum, in dem Demokratieverständnis am ehesten und schnell wachsen kann. Weil hier das sich Einbringen und die Wirkung dessen am schnellsten zu erleben ist. Und weil hier die Selbstbestimmung auch Vertrauen in die Institutionen stärkt. Wer vertraut, bekommt Vertrauen. Und wir müssen die stille Mehrheit ermutigen, sich lauter zu machen. Auch dies kann am ehestens so gelingen. Wer glaubt, mit Heilsversprechen Wahlen zu gewinnen, der sollte schnell verstehen, dass Tatsachen derzeit die Währung sind.
Wir sind veränderungsmüde. Gerade im Osten verständlich. Wir sind in Bequemlichkeit versackt. Auch das ist nach drei Jahrzehnten des Aufholens verständlich. Wird trotzdem und gerade deshalb Zeit, dass wir uns ändern.
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