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Die Antwort der Freien Presse?

Nach meinem gestrigen Kommentar zur Berichterstattung über die Wahl in Augustusburg bekam ich heute die direkte Antwort. Im heutigen Artikel zur Kandidatenvorstellung reduzierte man mich und meine Fähigkeiten nun aufs Kaffeekochen und Schreiben. Nun, ich tue beides wirklich gern. Dennoch glaube ich, dass ich einige Eigenschaften mehr mitbringe, die für unsere Stadt von Vorteil wären. Dies habe ich in einem Dutzend recht gut besuchter Wahlveranstaltungen dargelegt. Ich habe viele, viele Bürgergespräche geführt, habe Lösungsansätze recherchiert und mich mit Stadtplanern unterhalten. Ich habe mir erklären lassen, wie andere Städte das Problem der nicht existenten wohnungsnahen Versorgung (medizinisch und täglicher Bedarf) lösen und mit Immobilienexperten über Ansiedlungsmodelle für junge Familien und Unternehmen gesprochen. Ich habe potenzielle Investoren hier zu Gast gehabt um Ihnen unsere Stadt vorzustellen und zu hören, wie sie die Lage sehen. Statt sich inhaltlich auseinander zu setzen, kratzt man lieber an der Oberfläche. Statt das Engagement der Kandidaten zu würdigen, bekommt das Ganze den Anstrich des Absurden. Augustusburg eben. Da ist sowieso alles komisch. Mal abgesehen davon, dass in beiden Artikel handfeste Fehler steckten bedient dies alles das Klischee von der seltsamen Stadt mit dem Schloss. Ich weiß nicht, ob nur ich dies so sehe. Ich halte dies für unangebracht und tendenziell. Und es hilft unserer Stadt keinen Millimeter weiter. Anstatt sich mit Fakten zu beschäftigen, den Kandidaten wirklich Raum zu geben, ihre Idee zu transportieren oder ein weitere Wahlforum zu organisieren, wartet man eher auf den nächsten Skandal. Information im Sinne der Bürger? Fehlanzeige. 18 Druckzeilen Dadaismus  zu komplexen Fragestellungen. Und wenn ein Bewerber sagt, er wolle in einem transparenten und fairen Verfahren einen Kompromiss für Rosts Wiesen finden, dann ist dies für die Freie Presse "keine Position". Es gibt augenscheinlich nur ein "Dafür" oder "Dagegen". Ein vernünftiger Prozess im Interesse aller erscheint da eher langweilig. Ich habe den Job lange selbst gemacht und ich kenne die Regeln. Deshalb bin ich auch weit weg davon, eine Bevorteilung eines Kandidaten erwartet zu haben. Ganz im Gegenteil. Aber so, wie es jetzt gelaufen ist, geht es auch nicht. Vom einzigen Tagesmedium hier darf man mehr erwarten. Ich mach dann erstmal einen Kaffee.

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